Darmkrebs-Früherkennung

Darmkrebs ist bei Männern und Frauen eine der häufigsten Krebserkrankungen.
Allein in Deutschland sterben daran etwa 30.000 Menschen pro Jahr.

Vorsorge ist sinnvoll

Obgleich die Anzahl der entdeckten Neuerkrankungen zunimmt, sinkt die Zahl der Menschen, die an Darmkrebs sterben. Das liegt vor allem an der besseren Früherkennung, durch die man die besser behandelbaren frühen Darmkrebsstadien findet. Wer bei einer Darmspiegelung war, hat ein um 60 % bis 90 % reduziertes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Darmkrebs früh entdecken

Schon Jahre bevor ein Darmkrebs spürbar ist, kann er bei einer Koloskopie entdeckt und therapiert werden. Da das Risiko mit dem Alter zunimmt, empfehlen Krankenkassen einen Darmcheck zur Früherkennung ab dem Alter von 55 Jahren. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Besondere Vorsicht bei Darmerkrankungen und familiärer Belastung

Bei bestimmten Risikoerkrankungen oder bei familiärer Vorbelastung sind engmaschigere Untersuchungen angebracht. Bitte sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Risikofaktoren für Darmkrebs

Allgemeine Risikofaktoren

  • Älter als 50 Jahre
  • Rauchen
  • Regelmäßiger Alkoholkonsum
  • Ernährung: viel rotes Fleisch, wenig frisches Obst und Gemüse

Individuelle Risikofaktoren

    • Darmpolypen in der Familie
    • Darm-, Gebärmutter- oder Magenkrebs bei Vater, Mutter, Geschwistern oder bei weiteren Verwandten
    • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

Zur Koloskopie auch dann, wenn

z. B. folgende Symptome auftreten

  • Blut im oder am Stuhl
  • Gewichtsabnahme
  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (häufiger Wechsel von Verstopfung und Durchfall)
  • Wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen
Fakten zum Darmkrebsrisiko bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

Unter dem Begriff chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) fasst man die Colitis ulcerosa und den Morbus Crohn zusammen. Beides sind chronische Entzündungen des Darms, deren genaue Ursachen noch nicht geklärt sind. Patienten, die an einer chronischen Darmentzündung leiden, haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Daher gibt es spezielle Vorsorgepläne zur Darmkrebsfrüherkennung bei Patienten mit CED.

Colitis ulcerosa

Patienten mit Colitis ulcerosa sind besonders gefährdet an Darmkrebs zu erkranken. Je länger diese chronisch entzündliche Darmerkrankung andauert, desto größer ist das Krebsrisiko. Deshalb muss hier eine besonders intensive Früherkennung durchgeführt werden.

Morbus Crohn

Auch beim Morbus Crohn ist von einem erhöhten Darmkrebsrisiko auszugehen. Insbesondere wenn die Erkrankung schon früh im Leben auftritt und schon lange besteht, ist das Darmkrebsrisiko erhöht. Bei einem Morbus Crohn-Befall des gesamten Dickdarms gelten die gleichen Vorsorge-Empfehlungen wie bei der Colitis ulcerosa.

Vorsorge bei Colitis ulcerosa

  • Bei allen Patienten mit Colitis ulcerosa soll spätestens 8 Jahre nach Erkrankungsbeginn eine Darmspiegelung durchgeführt werden.
  • Beim Befall des gesamten Dickdarms wird empfohlen, ab dem 8. Jahr nach Erkrankungsbeginn einmal jährlich eine Darmspiegelung mit Gewebeproben aus allen Dickdarmabschnitten durchführen zu lassen.
  • Beschränkt sich die Erkrankung auf den Mastdarm, das Sigma und den linksseitigen, absteigenden Dickdarm wird ab dem 15. Jahr nach Beginn der Erkrankung einmal jährlich eine Darmspiegelung durchgeführt.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich über eine Darmspiegelung im Zusammenhang mit einer möglichen chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) zu informieren.

 

Darmkrebs-Vorbeugung

Was kann ich selbst tun, um mein Darmkrebsrisiko zu senken?

Mit einer gesunden Ernährung und einer gesunden Lebensführung können Sie Ihr Darmkrebsrisiko senken.
Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum können das Darmkrebsrisiko erhöhen.

Was sagt das Deutsche Krebsforschungszentrum?

Medizinische Fachkreise empfehlen zur Vorbeugung:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig
  • Vermeiden Sie Übergewicht
  • Achten Sie auf ausreichend Ballaststoffe aus Getreideprodukten, Hülsenfrüchten und auch aus Gemüse
  • Essen Sie wenig rotes Fleisch oder verarbeitete Fleischprodukte (z. B. Wurst)
  • Verzichten Sie auf das Rauchen
  • Begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum
  • Vitamin- oder Mineralstofftabletten als Nahrungsergänzungsmittel werden zur Vorbeugung nicht empfohlen

Darmkrebs-Vorbeugung

Vorsorge-Koloskopie ab 55

Ab dem Alter von 55 Jahren hat in Deutschland jeder Versicherte Anspruch auf die endoskopische Untersuchung des Darms, also eine Darmspiegelung oder sogenannte Koloskopie. Ist das Ergebnis unauffällig, kann man die Untersuchung nach frühestens zehn Jahren noch einmal in Anspruch nehmen.

Wer Beschwerden im Darm hat, sollte nicht bis zum nächsten „Vorsorge“-Termin warten, sondern gleich zum Arzt gehen. Warnzeichen, die man ernst nehmen sollte, sind beispielsweise Blut im Stuhl, andauernde Veränderungen der Stuhlgewohnheiten oder wiederholte stärkere Bauchschmerzen. Diese Symptome können auch auf andere Darmerkrankungen hinweisen, sollten aber vom Arzt untersucht werden.

Eine Darmspiegelung wird von einem gastroenterologischen Spezialisten vorgenommen. Eine entsprechende Überweisung kann z. B. durch Ihren Hausarzt erfolgen.

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